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1 Spazieren Gehen 2014
2,3,4 Our Position Vanishes Performance Views Impulse Theater Festival 2016
© Foto Șirin Șimsek

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Everything is a remix!
Reenactment & Appropriation

Niklas Goldbach

Ob als bildender Künstler oder Filmemmacher—alles kommt uns seltsam bekannt vor. Kreativität und Kultur bauten schon immer auf bereits Bestehendem auf, aber noch nie war es so leicht wie im digitalen Zeitalter, Werke anderer zu verändern und anderen zugänglich zu machen. Mittels der künstlerischen Strategien des "Reenactments" (der Nachstellung/Neuinszenierung) und der Appropriation (der künstlerischen Aneignung von "gefundenem" Material) sollen kurze und eigenständige experimentelle, dokumentarische, essayistische oder narrative Videoarbeiten entstehen, die ihren Ursprung nicht verbergen, aber innerhalb des eigenen künstlerischen Œuvre bestehen können.

Die Arbeiten werden in Kleingruppen entstehen. Teilnehmer sollten über Grundkenntnisse und praktische Erfahrungen im Bereich der Film- und Videoproduktion verfügen.

Niklas Goldbach, born in Witten, Germany, lives and works in Berlin. After studying Sociology at Bielefeld University and “Photography and Video” at the Unversity of Applied Sciences Bielefeld, he was awarded with a “Meisterschüler” degree at the University of the Arts Berlin in 2006. In 2005 he received the Fulbright Grant New York and majored in the MFA program of Hunter College, New York City.

In his videos, photographies and installations Goldbach questions the relation between hierarchical structures of modern society and individual, liberal courses of action. Goldbach uses architectural concepts and elements as a stage to produce an ambiguous perception of our world, established between reality and fiction. Site-specific locations turn into metaphors of societal conditions in which the fictional actions of his often duplicated protagonists are inscribed: they colonize epic stages of modern architectural complexes, postmodern urban environments or alleged paradises defying civilization, all finding their commonality as places oscillating between utopia, dystopia and heterotopia. They are trapped among themselves in structures of control and discipline and between time and space, lacking any option for an escape.

www.niklasgoldbach.de
Looping
Hermann Heisig

Im Fokus dieses Workshops steht Wiederholung als absurdes Potential: auf welche Weise können wir repetitive Strukturen in Performances nutzen?

Inspiriert von Strategien des  Vor- und Zurückspulens, Looping und Scratchings werden wir performative Versatzstücke/Samples entwickeln, die sowohl aus gestischem Material, aber auch aus Ansprachen, Ausrufen oder Tönen bestehen. Durch vielfache Wiederholung werden diese Materialien ausgehöhlt und abstrahiert, sodass sie sich von ihrer Motivation trennen und für eine Vielfalt von Interpretationen öffnen.

Innerhalb eines Loops als permanentem "Wieder- Tun" arbeiten wir mit dem Aufbau von Spannung, der Ausdehnung und Verkürzung von Zeit, der Transformation einer Tätigkeit sowie der Interaktion mit anderen Performern.

Looping erzeugt eine absurde Energieverschwendung, gleichzeitig entsteht eine untergründige Spannung, die den Körper fast skulptural erscheinen lässt. Durch additive/ substraktive Prozesse entstehen Überlagerungen, graduell verändert sich die Aktion, das Bild.

Hermann Heisig wurde 1981 in Leipzig geboren, wo er 1997 am Wettbewerb "Das beste Tanzsolo" während der euro- scene Leipzig teilnahm, worauf zahlreiche Auftritte in Leipziger Galerien und Untergrund- Clubs folgten.

Vor und während Hermanns Tanzausbildung in Berlin entstanden zwischen 2000 und 2006 erste Projekte und Kollaborationen, u.a. mit Marina Quesada, Diana Wesser, Anja Müller und der Band Brockdorff Klang Labor. 2007 nahm Hermann an ex.e.r.ce 07 teil, einem siebenmonatigen Kursprogramm für Choreographie am CCN Montpellier, unter der Leitung von Mathilde Monnier und Xavier le Roy. Als Tänzer arbeitet Hermann seit 2008 u.a. mit Meg Stuart/Damaged Goods, Martine Pisani, Martin Nachbar, Begum Erciyas, Thomas Lehmen und Corinna Harfouch.

Zu Hermanns eigenen Arbeiten zählen u.a. "Movements of Lindenau" (2007, mit Diana Wesser), PONGO LAND (2008 in Kollaboration mit Nuno Lucas), THEMSELVES ALREADY HOP! (2009/10, Spielart Festival München). Nach "united states" (2011, gemeinsam mit Elpida Orfanidou), erarbeitete Hermann zusammen mit Nuno Lucas, Pieter Ampe und Gui Garrido das Quartett "a coming community", das 2012 beim Brüsseler Kunstenfestivaldesarts uraufgeführt wurde. Im Februar 2013 kam SLAP/STICK als Soloarbeit in den Berliner Sophiensaelen zur Premiere, wo auch STRTCH (2014) präsentiert wurde.

www.hermannheisig.net
Montage als Bild/Ton—Komposition
Daniela Kinateder (für Schüler/innen)

Im Workshop untersuchen wir künstlerische Herangehensweisen in der Arbeit mit Ton- und Bild-Elementen: wie aus einer Fülle an (Roh-)Material zu einer filmischen Form oder zur Struktur einer Videoarbeit finden? Was soll gezeigt und was soll ausgelassen werden? Welche Bilder und Töne passen zusammen und warum?

Wir erproben verschiedene Methoden der Materialbewältigung und untersuchen Stilmittel des Kombinierens von heterogenen Einstellungen, hinterfragen standardisierte Positionierungen von Blicken sowie feste Zuschreibungen: Es geht um Arbeiten, die im Gegensatz stehen zur Funktionalität des klassischen Schneidens mit den jeweiligen Mustern und Regelwerken. Spielerisch und mit einfachen Mitteln versuchen wir die einzelnen Schritte während der Montage nachzuvollziehen: Papier und Stift, Fotografien, Texte und Grafiken.

Ein anderer Teil des Workshops widmet sich dem Umgang mit Zeit, Dauer und Rhythmus. Wir betrachten einzelne Videoarbeiten und analysieren sie, um sie dann in Einzelteile zu zerlegen.

Ein genauer Blick soll auf die jeweiligen Schnittstellen gerichtet sein, und auch hier werden wir verschiedene Strategien entdecken: Wo versteckt sich Schnitt, und wo wird Schnitt deutlich spürbar?

Künstlerische Montage und Zeitbasierte Kunst. Seit 2015 Gastprofessorin für Künstlerische Montage, Kunsthochschule für Medien Köln (KHM), 2009 bis 2015 dort künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin für Montage/Experimentalfilm/Videokunst. Diplom an der HFF Potsdam im Studiengang Montage.

2015 Performances “Our Position Vanishes”, Phil Collins/Daniela Kinateder mit Studierenden der KHM/Riwaq Biennale Ramallah (Impulse Theater Festival Mülheim a.d. Ruhr) // Installation “Other People’s Lives”, Symposium “Women Under Surveillance” (KHM) // Montage “Jedermann”, Katharina Pethke 2014 Performance “In Spite Of The Night”, Phil Collins/Daniela Kinateder/Simon Will mit Studierenden der KHM (Bauhaus Dessau) // Montage “The Marches”, Phil Collins // Installation “Prolog” (Henie Onstad Kunstsenter Oslo) 2013 Performances “X-Apartments Beirut”, Phil Collins/Daniela Kinateder mit Studierenden der KHM (Home Works 6/Ashkal Alwan Beirut) // Vortrag “Reflexionen über All Divided Selves von Luke Fowler”, Symposium “Montage-Experiment-Reflexion” (IKF Potsdam) // Montage “This Unfortunate Thing Between Us”, Phil Collins 2012 Redaktion “offtopic #4 ZULASSEN - Zeitschrift für mediale Künste” 2011 Montage “Im Schiffbruch nicht schwimmen können”, Marcel Odenbach 2010 Installation “Formreihen 2010”, Programmierung Chris Jeffs (Bauhaus Dessau).

www.danielakinateder.de
Portrait als performative Geste
Melanie Manchot

Der zwei-tägige Workshop befasst sich mit erweiterten Portraitbegriffen im Verhältnis zu der performativen Rolle von Kameras—hinterfragt wird, inwiefern die Kamera Beziehungen und soziale Raume bedingt, erstellt, verändert und in Spannung setzt. Wie verstehen wir das Verhältnis von Portrait zu Rolle, Geste, Akt und zu Fragen von Identität und Subjektivität? Wie definieren wir uns sowohl durch unsere Individualität als auch über Formen von Kollektivität, durch unsere sozialen Strukturen und Raume.

Wir werden mit einer Reihe von performativen Übungen beginnen, wobei Kameras von Anfang an Teil der Unterhaltung sind. Eine Auswahl von Szenen bestimmter Film-Autoren, wie zB John Cassavetes, Chantal Akerman, Michael Haneke und Abbas Kiarostami werden als Referenz-Material Denk-Anstoesse fuer ein Seminar am ersten Tag geben. Hierauf aufbauend werden wir eine Serie von Szenarien entwickeln und filmen, die sich mit der Frage des filmischen Portraits als Geste und als Performance auseinander setzten. Choreografie und Zufall, filmen als Beobachtung und als Inszenierung werden hierbei in Spannung gestellt.

Melanie Manchot (geboren in Deutschland, lebt in London) untersucht über Film, Fotografie und Video partizipative und performative Strategien. Ihre Projekte haben oft einen direkten Bezug zu spezifischen Orten und zum öffentlichen Raum und beschäftigen sich mit Fragen zu individuellen und kollektiven Identitäten.

Ihre Arbeit wird international ausgestellt, so in letzter Zeit im ICA, London, Hayward Gallery, London, Folkwang Museum, Essen, in der Whitechapel Gallery, London, MacVal Musee d’Art Contemporaire, Paris; The Photographers Gallery, London; Galerie m, Bochum; The Brooklyn Museum, New York; The Australian Museum of Photography, Sydney; The Courtauld Institute, London; Museum Folkwang, Essen und als Teil von Nuit Blanche, Paris. Sie ist die Rezipientin vieler Preise so zumBeispiel des Oriel Davies Award 2012 und der Great North Run Moving Image Commission 2013.

www.melaniemanchot.net
The Quality of Failing
Nasan Tur

„Art practice in times of uncertainty or The Quality of Failing— An experimental workshop without guarantee…“

Nasan Tur Lives and works in Berlin, Germany.

1974
Born in Offenbach (Germany)

1990—1991
Stay in Ankara (Turkey)

Studied at Academy of Art and Design Offenbach and Academy of Art Städelschule Frankfurt

2006—2007
Stay in London (United Kingdom)

2014—2015
Stay in Rome (Italy)

www.nasantur.com